Gesundheitsprävention

Gesundheitsprävention aus sozial-ethischer Sicht

«Von vier Arbeitskräften zeigt eine Person Anzeichen psychischer Probleme», berichtet die Baloise in einem Bericht weiter. Wir vom Forum Wirtschaft+Ethik und die Verantwortlichen in unseren Mitgliedfirmen bekennen sich unter dem Titel Wohlbefinden und Gesundheit zu diesem Grundsatz in unserer Ethik-Charta: «Organisatorische, technische und personelle Massnahmen stellen die Arbeits- und Betriebssicherheit sowie die Gesundheitsförderung der Mitarbeitenden am Arbeitsplatz sicher. Die Familienfreundlichkeit wird gefördert.»

Macht Arbeit gesund oder krank?

Rita Buchli von der Genossenschaft dedica, Arbeits- und Organisationspsychologin und praxiserfahrene Expertin in Betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM), nennt gesunderhaltende Faktoren wie Existenzsicherung, Persönlichkeitsentwicklung, Sinnstiftung, Erfolgserlebnisse etc. Im Gegenzug gibt es aber eben auch krankmachende Faktoren wie Zeit- und Leistungsdruck, Stress, Konflikte, fehlende Wertschätzung etc. 
Dazu erklärt Rita Buchli: «Keine Arbeit zu haben, kann ebenso krank machen, wie ungünstige Arbeitsbedingungen.» Ganz wichtig ist folgendes: Eine nachhaltige Gesundheitsprävention bedingt die Mitwirkung aller Personengruppen im Betrieb, ist integriert in die Unternehmensführung und zeigt sich in der gelebten Unternehmenskultur, wie die Gesundheitsförderung Schweiz schreibt.

Rezept: Eine fruchtbare Firmenkultur

Gemäss verschiedener Schweizer Studien zeigen gesunde Mitarbeitende 25 Prozent weniger Stresssymptome und bringen mehr Ressourcen mit. Gesunde Unternehmen zeigen ein gestärktes Unternehmensimage, optimierte Prozesse, Innovationsfähigkeit, Mitarbeiterbindung. Daraus resultieren die Reduktion der Absenzkosten, weniger Fluktuation, rund 10 Prozent Produktivitätssteigerung.
Rita Buchli betont: «Allgemeingültige Rezepte gibt es nicht.» So hat beispielsweise der Produktionsbetrieb Eicher Holzwaren, Schwarzenegg, mit etwa 15 Mitarbeitenden ganz andere Herausforderungen als eine soziale Institution wie die Silea, Stiftung für integriertes Leben und Arbeiten, mit rund 260 Mitarbeitenden und mehreren Standorten. So stellten Lukas Pirkheim, Inhaber von Eicher Holzwaren, und Marianne Wälti, Leiterin Finanzen & Administration bei Silea ihre Konzepte zur Gesundheitsprävention vor. Interessant war, dass sie mit den gleichen menschenbezogenen Führungsgrundsätzen, aber klar unterschiedlichen Massnahmen zum gleichen Ziel kommen: Sie schaffen beide eine Unternehmenskultur, welche die Gesundheit der Mitarbeitenden nachhaltig schont.

>> Hier geht's zum Referat